Mitte September war ich wieder mal mit einer Gruppe in der Glocknergruppe unterwegs. Es war alles irgendwie anders geplant, trotzdem wurde es ein tolles Bergwochenende.
Irgendwie war es mit dem Wochenende wie verhext. Wir hatten eigentlich schon im Frühjahr zu planen begonnen und wollten eine spannende Überschreitung von der Oberwalder- zur Stüdelhütte gehen. Obwohl wir auf der Oberwalder reserviert hatten, hab ich dann im Sommer die Absage bekommen, da auf Grund des anstehenden Pächterwechsels die Hütte heuer bereits 2 Wochen früher schließt.
Neuer Plan. Wir übernachten im Glocknerhaus und starten sehr früh um die Hohe Dock und die Bärenköpfe zu überschreiten. 2 Tage vor der Tour ein Telefonat mit einem Bergführer aus Kals und auch dieser Plan war zu nichte gemacht. Es wird etwas Neuschnee geben und möglicherweise sind dann die Spalten am Bockkarkees nicht zu sehen. Außerdem ist für Samstag schlechte Sicht zu erwarten.
Wir aber entschieden uns trotzdem anzureisen. Bei sehr wenig Sicht sind wir am Freitag von der Salzburger Seite über die Glocknerstraße zum Glockner Haus gefahren. Teilweise im Schritttempo weil es echt gefährlich war. Plötzlich aus dem Nebel auftauchende abfahrende Radler und auch Radler die sich den Berg rauf quälen und erst im letzten Moment zu erkennen sind (Radler im dichten Nebel mit weißer Radjacke). Egal wir sind langsam aber unfallfrei zum Glocknerhaus gekommen. Am Nachmittag haben wir dann noch eine Runde in Richtung der unteren Pfandlscharte gedreht. Aber mehr ist sich nicht mehr ausgegangen.
Für Samstag war die vorhersage recht durchwachsen, aber Regen sollte erst am späteren Nachmittag kommen. Da wir mit zwei Autos beim Glocknerhaus waren, entschlossen wir uns die Überschreitung vom Hochtor zum Glocknerhaus zu versuchen. Das müsste auch bei schlechter Sicht gehen.
Also fuhren wir in der Früh zum Hochtor rauf.






Das ist mein Lieblingsbild von diesem Wochenende. Mir taugen die Farben und das auf den kleinen Gipfel strahlende Sonnenlicht.


Wir querten am markierten Weg, bis wir den Südrücken des Brennkogels. Dann folgten wir Steigspuren in Richtung Gipfel.







Vor dem Gipfel sind noch ein paar recht abschüssige Platten zu queren. Zwar mit Stahlseil versichert, aber bei dem feuchten Wetter war da schon etwas Vorsicht angebracht. Vor allem da wir ja nicht erkennen konnten wie weit es da runter geht.


Es war alles andere als warm da oben, daher blieben wir auch hier nur für ein paar Bilder.







Bei der Überschreitung sind nicht allzuviele Höhenmeter zu bewältigen. Für ca. 970HM im Aufstieg / 1350HM Abstieg und eine Strecke von 12km waren wir aber trotzdem 7:20min unterwegs. Nur unterhalb der Pfandlscharte hatten wir etwas länger gerastet. Sonst haben wir die Pausen eigentlich kurz gehalten. Das Gelände ist doch etwas anspruchsvoller und da gehts halt auch etwas langsamer.
Bereits beim Abstieg zum Glocknerhaus begann etwas Regen. Bei der Fahrt zum Hochtor um das zweite Auto zu holen wurde der Regen stärker und dann schüttete es die ganze Nacht durch.
Für Sonntag hatten wir dann auch noch Pläne gemacht. Eine Überlegung war die Racherin zu versuchen, aber in der Früh immer noch Regen und von oben hat der Schnee runter gschaut.
Daher hatten wir dann entschieden uns nicht in unbekanntes Gelände vorzuwagen.
Wir entschieden uns dann für den “Gletscherweg” und die Elisabethhöhe. Zum Abschluss noch ein paar Bilder von dieser kleinen Wanderung.






Obwohl die Planungen bereits im Vorfeld etwas schwierig waren und dann das Wetter nicht so besonders toll war, wars trotzdem ein nettes Wochenende mit einer super Gruppe. Von der Überschreitung waren alle begeistert. Das schnelle Wechselspiel der Wolken war faszinierend und die Stimmung ziemlich beeindruckend. Ein für mich neuer Dreitausender war auch dabei.
Ich finde die Vegetation und Formen in der Glocknergruppe (in der Höhenstufe zwischen 2500 und 3200m) unglaublich schön und beeindruckend . Auch wenn das verschwinden der Gletscher in der Höhe natürlich traurig anzusehen ist. Aber es entstehen schon auch sehr reizvolle Landschaften dadurch.
Auch den Gletscherweg (eigentlich müsste er mittlerweile Seeweg heissen, weil Gletscher liegt keiner mehr am Weg), der vom Glocknerhaus sehr gut zu begehen ist, hab ich viel spannender empfunden als ich mir gedacht hatte. Ich hab mir eigentlich einen ausgetretenen Halbschuhweg vorgestellt. Das ist er aber nicht. Auf den Elisabethfelsen gehts sogar weglos rauf. Eine Begehung des Weges find ich durchaus lohnend.
Wir planen schon fürs nächste Jahr, vielleicht haben wir dann mehr Glück und wir kommen etwas weiter rauf. Aber mir fallen da schon auch noch einige Touren etwas weiter herunten ein die durch aus reizvoll sind.
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