Am zweiten Tag der Waldviertelwandertage wanderten wir durch das Kamptal von Steinegg bis zum Stift Altenburg und über die Ebene zurück nach Horn.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Gasthof “Zur Neuen Welt” und nachdem ein weiterer Wanderer zu unserer Gruppe dazu gekommen war starteten wir bei noch leicht frostiger Temperatur unseren zweiten Tag im Kamptal.

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Der Kamp am frühen Morgen.

Gleich zu Beginn war ein längerer Anstieg von ca. 150HM zu überwinden. Da der Anstieg durch den südseitigen Wald führt waren die kalten Temperaturen unten am Fluß bald vergessen.

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Der Buchenwald ist bereits sehr licht geworden.

Nachdem wir die Hochebene “In der Sulz” erreicht hatten zweigten wir vom Hauptweg, welcher nach Altenburg führt,  ab und wanderten über Forstwege zur Ruine “Ödes Schloß“.

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“In der Sulz” leuchtet der Wald noch.

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Knapp vor der Ruine hat der Wind aber bereits das meiste Laub von den Bäumen gefegt.

Über einen kleinen Waldweg steigen wir zur Ruine am kleinen Umlauf (ca. 340m) auf und schon bald sind im Wald die ersten Mauerreste zu entdecken.

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Die mächtigen Mauern der Ruine “Ödes Schloß”. Errichtet wurde die Burg Tursenstein im 13 Jahrhundert. 1396 ging die Burg, mit der Auflage die Burg zu zerstöre, in den Besitz des Stift Altenburg über.

Am höchsten Punkt verweilten wir kurz und genossen die großartige Aussicht hinunter zum Kamp und über die noch bunt gefärbten Wälder.

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Tief unter uns prallt hier der Kamp gegen die Felswände des kleinen Umlaufberges.

Von der Ruine stiegen wir zum Fluß runter und durch eine steilere Flanke gelangten wir zur Einmündung des Försterbaches.

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Auenlandschaft zwischen kleinem und großem Umlauf.

Wir verließen das Kampufer um entlang dem Försterbach zum Stift Altenburg raufzuwandern.

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Licht und Schatten im Försterbachgraben. Im Hintergrund die Reste der Mauer welche die Jagdgründe des Stiftes einzäunte.

Genau zur Mittagszeit erreichten wir das Stift Altenburg. Der STiftsgasthof hatte aber leider bereits die Saison beendet. Nach einer Besichtigung der öffentlich zugänglichen Stiftsanlagen und der Kirche rasteten wir an einem sonnigen Platzerl.

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Das Stift wurde durch die Benediktiner im Jahre 1144 gegründet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde es mehrfach zerstört. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Stiftsanlage dann in ihrer heutigen barocken Pracht errichtet.

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Die Stiftskirche wurde durch den Barockbaumeister Josef Mungenast von 1730-1733 errichtet.

Früher als geplant brechen wir wieder auf. Nachdem wir die Ortschaft Altenburg durchquerten tauchten wir wieder in den herbstlichen Wald ein.

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Immer wieder gibt der Wald schöne Ausblicke zum Stift frei.

Entlang der verfallenen Mauer des sogenannten Tiergartens führte unsere Wanderung.

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Eine der Lichtungen an der Tiergartenmauer.

Über einen sehr alten unmarkierten Steig, welcher einst das Stift mit der Rauschermühle verbunden hatte stiegen wir zum letzten Mal für dieses Wochenende zum Ufer des Kamp ab.

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Ruinen einer ehemaligen Mühle am Kampufer.

Kurz folgten wir dem Fluß bis zur Rauschermühle.

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Der Kamp nahe der Rauschermühle.

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Die Rauschermühle ist seit 1613 im Besitz des Stiftes Altenburg und diente lange Zeit als Sommersitz der Äbte. Nach 1945 diente die Mühle Konrad Lorenz als Forschungszentrum.

Da noch ausreichend Zeit war entschieden wir uns nicht wie geplant zum Bahnhof Rosenburg zu wandern. Sondern wir zweigten gleich nach der Rauschermühle von der Straße in den Wald ab um nach Horn zurück zu wandern.

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Über die Felder zurück nach Horn.

Bevor wir das Stadtzentrum erreichten mußten wir noch ein Stück entlang dem Stadtrand von Horn gehen. Entlang dem schönen Schloßpark erreichten wir dann aber schnell den Hauptplatz.

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Der Steg über die Taffa führt uns direkt auf den Hauptplatz. Das Stadtgebiet von Horn ist bereits seit 30.000 Jahren besiedelt. Die erste Erwähnung des Ortsnamens “Hornarum” geht auf das 11. Jahrhundert zurück. 1282 wurde die Siedlung erstmalig als Stadt bezeichnet.

Wir besuchten das Cafe “Leo” um dort bei ausgezeichneten Mehlspeisen unsere Wanderung zu beenden.

Der zweite Tag führte uns über eine Distanz von 19,7km und es waren ca. 565 HM im Aufstieg zu überwinden. Mit Pausen und Besichtigungen waren wir ca. 6:15 unterwegs.

Vielen Dank an alle die ich an diesen zwei herrlichen Herbsttagen durch diese einzigartige Gegend begleiten durfte.
Ich hoffe es hat euch genauso viel Spass gemacht wie mir. Die Herbstsaison ist somit beendet und ich beginne bereits die Vorbereitungen für die Wanderungen im Winter.

Liebe Grüße,
Martin